Testing

Änderungen bezüglich der Verordnung eines PCR-Tests, die bei einem positiven Selbsttest verschickt wird: (01.04.2023):

Wenn bei einem positiven Selbsttest die Diagnose durch einen PCR-Test bestätigt werden soll, wenden Sie sich bitte für die Verordnung an Ihren Hausarzt.

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gibt es viele verschiedene Testmöglichkeiten, um eine Infektion mit dem Coronavirus festzustellen. Folgende Tests werden zurzeit in Luxemburg eingesetzt:

  • PCR-Test
  • Antigen-Test (Schnelltest und Selbsttest)
  • Antikörper-Test (Serologischer Test) 

PCR-Test

Die Abkürzung PCR steht für Polymerase Chain Reaction oder Polymerase-Kettenreaktion und wurde 1983 von Kary Mullis entwickelt. Die PCR wird in der medizinischen Diagnostik unter anderem zur Abklärung verschiedener Infektionskrankheiten eingesetzt.

Der PCR-Test ist wohl der bekannteste und auch gängigste Test seit Beginn der Pandemie, um eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 festzustellen. Der PCR-Test gilt als Goldstandard unter den Corona-Tests und ist somit die zuverlässigste Methode um bei symptomatischen oder asymptomatischen Personen eine Infektion mit dem Virus festzustellen.

Wie funktioniert er?

Mit dem PCR-Test können spezifische DNA- oder RNA-Sequenzen außerhalb des lebenden Organismus vermehrt werden. Das Erbmaterial des Virus wird vervielfältigt (amplifiziert), wodurch es gelingt, Viren nachzuweisen, auch wenn eine geringe Viruslast vorliegt.

Zur Durchführung einer PCR werden folgende Komponenten benötigt:

  • Untersuchungsmaterial (z.B. Gewebeproben)
  • bestimmte Reagenzien (Nukleotide (DNA- und RNA-Bausteine)) und Laborgeräte
  • ein Detektionssystem für die PCR-Produkte

Der Abstrich erfolgt üblicherweise durch die Nase oder den Rachen. Hier kann Erbgut (RNA) des SARS-CoV-2-Erregers entnommen werden. Im Labor wird das Erbmaterial im mehreren Zyklen amplifiziert. Anschließend kommen sogenannte fluoreszierende Moleküle zum Einsatz, die sich an das Erbgut anhaften. So kann festgestellt werden, ob die gesuchten Gensequenzen des Virus vorliegen oder nicht. Darüber hinaus kann die Viruslast, also die Konzentration des viralen Erbguts, bestimmt werden.

CT-Wert

Der CT-Wert ist ein oft verwendeter Begriff im Zusammenhang mit PCR-Tests. CT steht für Cycle Threshold, auf Deutsch Schwellenwert-Zyklus, und sagt aus wie hoch die Viruslast in einer bestimmten Probe ist. Er bezeichnet die Zahl der Zyklen die eine Real Time PCR gelaufen ist, bevor eine Fluoreszenz, also eine Viruserkennung, messbar ist. Ein hoher CT-Wert deutet auf eine niedrige Viruslast in der Probe hin. Dies sagt jedoch nicht unbedingt etwas über die Infektiosität der Betroffenen Personen aus.

Zur Bewertung des PCR-Tests werden viele verschiedene Informationen benötigt, wie

  • der Verlauf der Krankheit
  • der Beginn und die Art der Symptome
  • mögliche Kontakte mit infizierten Personen
  • Aufenthalt in Risikogebieten
  • mögliche Virusmutationen

Weiterführende wissenschaftliche Informationen zum PCR-Test finden Sie auf der folgenden Seite: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33595397/

Wann und von wem wird der PCR-Test durchgeführt?

Der PCR-Test soll durchgeführt werden, wenn Sie

  • Symptome haben, die auf eine Erkrankung an COVID-19 hinweisen.

Der PCR-Test wird von Fachpersonal in einer dafür vorgesehenen Einrichtung durchgeführt. Hierzu zählen zum Beispiel die verschiedenen Labore oder Krankenhäuser. Das Laboratoire national de santé (LNS) hat zudem die Möglichkeit eine Probe zu sequenzieren, um somit die Art des Coronavirus (Mutation) festzustellen.

Die Auswertung des PCR-Tests dauert in der Regel 24-48 Stunden. Dies ist jedoch abhängig von der Kapazität des Labors und der Anzahl an Tests, die täglich durchgeführt werden. 

Spucktest (salivaire)

Diese Art von Tests ist ein PCR-Test, funktioniert also nach demselben Prinzip wie ein Nasenabstrich, mit dem Unterschied, dass die Durchführung durch eine Speichelprobe erfolgt. Nachdem die Probe entnommen wurde wird diese nach dem PCR-Testverfahren analysiert.

Wann und von wem wird der Spucktest durchgeführt?

Das Durchführen dieses Tests ist Personen aus dem Gesundheitswesen oder speziell dafür geschultem Personal vorbehalten. 

Antigen-Test

Schnelltest per Nasen- oder Rachenabstrich

Seit November 2020 sind diese Schnelltests in Luxemburg erhältlich. Die Sensitivität dieser Tests ist etwas geringer als die der PCR-Tests, da bei diesem Verfahren keine Amplifikation des Erbmaterials stattfindet, sondern virale Proteine direkt identifiziert werden müssen. Sie beträgt je nach Test und Patientengruppe zwischen 70 und 90 %. Diese Tests dienen vor allem der Identifikation hochansteckender Personen.

Der Schnelltest bietet gegenüber dem PCR-Test den Vorteil, dass ein Ergebnis binnen 15 Minuten vorliegt. Somit können sich die betroffenen Personen bei einem positiven Ergebnis sofort in Selbstisolation und die Kontaktpersonen in Selbstquarantäne begeben. Anders als beim PCR-Test werden beim Antigen-Test Proteine des Erregers gesucht.

Es gibt mehrere Varianten von Antigen-Schnelltests. Per Nasen- oder Rachenabstrich durchgeführte Schnelltests können nur von geschultem Personal durchgeführt werden, während Selbsttests auch von Laien angewendet werden können. In allen Fällen wird nach viralen Proteinen gesucht, die entweder aus dem Rachen, dem vorderen oder hinteren Nasenbereich oder sogar aus dem Speichel entnommen werden können.

Wann und von wem wird der Schnelltest durch Nasen- oder Rachenabstrich durchgeführt?

Das Durchführen dieses Tests (Nasen- oder Rachenabstrich) ist Personen aus dem Gesundheitswesen oder speziell dafür geschultem Personal vorbehalten. Ein positives Resultat sollte in diesem Fall als Verdacht auf eine COVID-19 Infektion angesehen werden und durch einen PCR-Test bestätigt werden. Im Falle eines negativen Resultates kann eine hohe Ansteckungsgefahr aktuell ausgeschlossen werden, jedoch dient das Ergebnis nur der Momentaufnahme. Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen müssen weiterhin eingehalten werden.

Dieser Test dient der schnellen Erfassung einer erkrankten Person beim Vorhandensein von Symptomen, kann aber auch als Kontrolle eingesetzt werden, zum Beispiel bei Besuchern eines Pflegeheims.

Bei einem positiven Testergebnis muss die Person, die den Test durchgeführt hat, dies dem Contact Tracing über das dafür vorgesehene Formular melden.

Antigen-(Nasen-)Selbsttest (Nasal)

Seit kurzem gibt es die sogenannten Antigen-Selbsttests, die per Nasenabstrich durchgeführt werden können, ohne dass die ausführende Person dafür spezifische Qualifikationen benötigt. Diese Tests können also von jeder Person durchgeführt werden.

Die Genauigkeit kann stark abweichen. Je nach Test und Personen liegt sie bei symptomatischen Personen zwischen 80 und 95 % und bei asymptomatischen Personen zwischen 50 und 60%.

Die Genauigkeit des Tests ist optimal zwischen dem ersten und vierten Tag nach Auftreten der Symptome, also währende dem Höhepunkt der Infektion.

Bei einem negativen Testergebnis sollte beim Verschlimmern oder weiterem Vorhandensein von Symptomen ein PCR-Test durchgeführt werden. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Hausarzt.

Weist die Person jedoch keinerlei Symptome auf und hatte auch keinen Kontakt mit einer infizierten Person, kann das negative Testresultat auch als solches angesehen werden.

Bei einem positiven Testergebnis muss von einer Infektion ausgegangen werden, insbesondere bei Vorhandensein von Symptomen. Die positiv getestete Person muss sich in Selbstisolation begeben und das positive Resultat über dieses Formular online an die Gesundheitsbehörde übermitteln. Danach muss sie alle Personen, mit denen Sie einen Hochrisikokontakt hatte, informieren, damit diese sich in eine Selbstquarantäne begeben.

Die Gesundheitsbehörde wird umgehend alle betreffenden Personen kontaktieren.

Das Resultat des PCR-Tests bestätigt lediglich den initialen positiven Befund des Antigen-Selbsttests. 

Wann und von wem wird ein Antigen-Selbsttest durch die Nase durchgeführt?

Diese Art Test kann von jeder Person durchgeführt werden. Sie soll als regelmäßige Kontrolle dienen, oder auch bei Auftreten von Symptomen zur schnellen Erkennung einer Erkrankung an SARS-CoV-2 verhelfen. Das positive Resultat eines Antigen-Selbsttestes muss über diese Seite gemeldet werden.

Achtung: Nicht jeder Schnelltest ist als Selbsttest zugelassen! Eine Liste mit in Luxemburg als Antigen-Selbsttest empfohlenen Tests finden Sie hier.

Ein Antigen-Selbsttest, der in der Schule, im Sport oder im Unternehmen unter der Beaufsichtigung einer dafür ausgewählten Person durchgeführt wurde, muss über MyGuichet gemeldet werden.

Wichtig: Lesen Sie unbedingt vor Verwendung der Tests die beiliegende Gebrauchsanweisung. 

Antikörper-Test (Serologischer Test)

Antikörper sind Teil der Immunantwort und dienen der Neutralisation des Virus im Körper.

Der Antikörper-Test, nicht zu verwechseln mit dem Antigen-Test, zeigt, ob bei einer Person Antikörper auf das Coronavirus vorhanden sind oder nicht. Durch diesen Test hat man die Möglichkeit herauszufinden, ob eine Person sich in der Vergangenheit gegebenenfalls mit SARS-CoV-2 angesteckt hat, auch ohne es zu wissen, oder ob nach einer Impfung Antikörper gegen das Virus gebildet wurden.

Antikörper-Schnelltest

Antikörper-Schnelltests für Laien gibt es auf dem Markt, jedoch zeigen diese zurzeit eine geringere Zuverlässigkeit als Labortests.

Was wird getestet?

Anhand ein paar Blutsröpfchen aus dem Finger wird analysiert, ob Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus (SARS-CoV-2) vorhanden sind.

Was bedeutet ein positiver oder negativer Test?

Positiver Test: Die Person hat Antikörper gegen das Spike-Protein des Coronavirus, was bedeutet, dass sie entweder in der Vergangenheit mit dem Virus in Kontakt war oder, dass der Impfstoff eine Immunreaktion hervorgerufen hat. Man kann sagen, dass ein gewisser Schutz aufgebaut wurde. Wissenschaftlich gesehen gibt es jedoch keine Grenze ab der man als geschützt gilt. Ein hoher oder tiefer Wert von Antikörpern bedeutet nicht zwangsläufig, dass man immun ist, da Antikörper nur einen kleinen Teil der gesamten Immunantwort des Körpers darstellen.

Negativer Test: Zum Zeitpunkt des Tests sind keine Antikörper gegen das Spike-Protein vorhanden. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben:

  • Man war noch nie mit dem Virus in Kontakt und man wurde noch nicht geimpft
  • Man wurde geimpft, aber der Körper hat zum Zeitpunkt des Tests keine Antikörper
    • Der Körper hat nie Antikörper aufgebaut und die Impfung hat keine Immunreaktion ausgelöst. Eventuell ist man unzureichend geschützt.
    • Der Körper hat nie Antikörper aufgebaut und hat dennoch gut auf die Impfung reagiert. Antikörper sind nur ein Teil der Immunantwort, und andere Teile des Immunsystems sind ganz aktiv. Wissenschaftlich gilt dies als erwiesen, doch solche Tests sind nicht so einfach durchzuführen wie ein Antikörper-Test.
    • Der Körper hat Antikörper aufgebaut, aber stellt zum Zeitpunkt des Tests mangels Notwendigkeit keine Antikörper mehr her. Auch in diesem Fall kann man von einem gewissen Schutz ausgehen, da der Körper sein Immungedächtnis entsprechend aufgebaut hat.

Warum soll ich mich testen lassen?

Man kann sich testen lassen, um zu erfahren, ob man Antikörper aufgebaut hat. Allgemein ist die Impfung sehr effizient und man muss sich keine Sorgen machen. Gilt man jedoch als vulnerabel, oder wenn man Immunsuppressiva zu sich nimmt, so kann es dennoch interessant sein, sich testen zu lassen, da diese Personen eine weitere Dosis des Impfstoffes erhalten können, um die Immunreaktion zu verstärken.

Die Gesundheitsbehörde überwacht mit diesen Tests die allgemeine Situation im Land, um so eine Übersicht zu erhalten:

  • wie viele Personen mit dem Virus in Kontakt waren oder geimpft wurden
  • wie viele Personen eine gewisse Immunität aufgebaut haben, um eventuell die allgemeinen sanitären 

Die Teststrategie sowie die Impfstrategie sind Schlüsselelemente zur Bekämpfung dieser Pandemie. Sollten Sie in irgendeiner Weise die Möglichkeit haben einen der oben genannten Tests durchzuführen, dann tun Sie dies und helfen Sie so mit, die Verbreitung des Virus zu einzudämmen. 

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